Kein Wahlrecht, unsicherer Aufenthalt, weniger Unterstützung. Fast jeder 5. Mensch in Österreich hat keine Staatsbürgerschaft. Unsere Freund:innen, Schul- und Arbeitskollegen mit anderem Pass dürfen also zwar hier leben und arbeiten, haben aber weniger Rechte als wir. Das ist unfair.
Österreichischer Staatsbürger zu werden, ist absurd schwer. So schwer, dass viele Österreicher:innen es selbst nicht schaffen würden: Man braucht ein hohes Einkommen, muss mindestens 10 Jahre im Land sein und einen absurden Test bestehen. Außer man ist reich. Wenn man stinkreich ist, gelten all diese Regeln nicht. Dann kann man sich die Staatsbürgerschaft im Schnellverfahren für ungefähr 9,5 Millionen Euro kaufen.
In anderen Ländern ist das anders. Dort bekommt man automatisch die Staatsbürgerschaft, wenn man im Land geboren ist. Das braucht’s auch in Österreich: Wer hier geboren wird und lebt, muss ein Recht auf Staatsbürgerschaft bekommen - unabhängig vom Einkommen oder irgendwelchen absurden Einbürgerungstests.
Wären wir reich genug für die österreichische Staatsbürgerschaft?
In der Woche um den Tag gegen Rassismus haben wir in ganz Österreich Infostände gemacht. Dabei haben wir mit Passanten und Passantinnen darüber gesprochen, wie schwierig es ist, die österreichische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Hohes Einkommen, 2000 Euro blechen, mindestens 10 Jahre fix hier leben und einen absurden Geschichte-Test machen. Das sind die Hürden, die Menschen in den Weg gelegt werden, wenn sie Staatsbürger werden möchten.
Wer keine Staatsbürgerschaft hat, ist in Österreich vom Wahlrecht ausgeschlossen. Und das nur, weil die Eltern nicht aus Österreich kommen oder man einfach nicht reich genug ist. Momentan können in Wien etwa ein Drittel der Bevölkerung nicht wählen und sind somit vom demokratischen Prozess ausgeschlossen. In anderen österreichischen Städten schaut es ähnlich aus. Das ist ungerecht.
Alle Menschen, die hier leben und arbeiten und Teil der Gesellschaft sind, sollten mitentscheiden dürfen!
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