In kaum einem Teil der Welt zeigen sich die Krisen unserer Zeit so ausdrücklich wie im Nahen und Mittleren Osten. Seit hundert Jahren herrscht fast ununterbrochen Krieg und Chaos.
Während die in der Region erschaffenen Nationalstaaten die Probleme nur verschärfen, schlägt der demokratische Konföderalismus einen Ausweg vor: Über den Weg einer umfassenden gesellschaftlichen Organisierung strebt dieses Modell eine multiethnische Gesellschaftsordnung jenseits des kapitalistischen Nationalstaatensystems an. An die Stelle hierarchischer, patriarchaler und profitorientierter Strukturen sollen eine ökologische Gemeinwohlökonomie, Basisdemokratie und Geschlechterbefreiung treten.
Unser Referent Müslüm Örtülü forscht sowohl zu theoretischen Grundlagen des Demokratischen Konföderalismus als auch zu seiner Umsetzung im kriegsgeschüttelten Rojava bzw. Nord- und Ostsyrien.
Er wird Ergebnisse seiner kürzlich erschienenen Dissertation vorstellen und mit uns diskutieren, ob dieser Ansatz eine Alternative zum staatlichen System und ein Ausweg aus anhaltenden Krisen sein kann.
Wann:
04.10.2024 um 18:00