Menschen, die sich für gesellschaftliche Veränderung einsetzen möchten, haben seit jeher zwei Optionen: Soziale Bewegungen (Politik „auf der Straße“) oder Parteien. Diese Diskussion widmet sich der Beziehung dieser beiden Akteur:innen; denn der Rechtsruck hat in den letzten Monaten und Jahre viele Menschen aus Bewegungen dazu gebracht, die Verbindung zu Parteien neu zu reflektieren oder sogar zu verstärken. Ob durch inhaltliche Debatten, öffentliche Unterstützung von Wahlkämpfen, Bewegungs- Kandidaturen auf Listen, finanzielle Unterstützung, engen Austausch durch Einzelpersonen, oder einen Prozess der Zur-Verantwortung-Ziehen … eine Zusammenarbeit von Bewegungen und Parteien kann vielfältig sein.
Doch die Beziehung von Bewegungen und Parteien ist strukturell nicht auf Augenhöhe. Das politische System bevorzugt Parteien durch Zugang zu institutioneller Macht und Geld. Eine nachhaltige Kooperation auf Augenhöhe kann nur stattfinden, wenn Parteien diese Machtposition kritische reflektieren und Maßnahmen zur Reduktion des Machtgefälles ergreifen. Manche Kontexte hingegen sehen die Kooperation mit Parteien grundsätzlich kritisch, da sie die Zusammenarbeit mit staatlichen Strukturen ablehnen.
- Haben Bewegungen ein realistisches Bild von Parteienarbeit? Und umgekehrt, haben Parteien ein realistisches Bild von Bewegungen?
- Wie (müssen sich) Bewegungen neu orientieren, wenn in den Institutionen und Ämter, gegen die sich ihr Protest oft wendet, auf einmal progressive Parteien sitzen?
- Wie kann eine gemeinsame Strategie von Parteien und Bewegungen ausschauen? Wenn sie gleiche Ziele haben, wie können sie dann gemeinsam/synergetische drauf hinarbeiten; ohne, dass es eins oder anderes auffrisst/schwächt.
- Was sind Gemeinsamkeiten, was Unterschiede? Wie können sie voneinander lernen und gemeinsam für eine bessere Welt kämpfen?
- Wie gehen wir als Bewegungen damit um, wenn Leute aus unseren Reihen in Parteien gehen? (Wie) können wir sie unterstützen, bei ihren Positionen zu bleiben? Wie gehen wir mit Frust und Niederschlägen um, wenn die gewünschten Ziele nicht erreicht werden?
- Wie können Parteien für Bewegungen Mitmach- und Mitbestimmungsmöglichkeiten schaffen?
WAS? Podiumsdiskussion zum Verhältnis zwischen sozialen Bewegungen und linken Parteien
WO? Graz, Nikolaiplatz 4
WANN? Freitag, 7. Juni um 19:30
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