Die Linke wieder stark machen
Antrag zum 4. Landeskongress der Jungen Linken Oberösterreich am 26. März 2022 in Linz
Antragssteller:innen: Teresa Griesebner, Jakob Weber, Julian Matjasic
Unsere Generation ist politisch. Weil das Wohnen jedes Jahr teurer wird und wir heute schon Glück haben, wenn wir uns leisten können von daheim auszuziehen. Weil das kaputte Schulsystem immer mehr junge Leute im Stich lässt. Weil der herrschenden Politik unsere psychische Gesundheit egal ist. Weil der Konkurrenzdruck für uns steigt und die Löhne immer niedriger werden. Unsere Generation steht vor vielen Problemen.
Dem Märchen, dass der kapitalistische Markt es schon richten wird, glauben nur noch wenige. Aber das heißt noch lange nicht, dass sich deswegen alle politisch organisieren. Um jungen Menschen den Glauben daran wieder zu geben, dass die Welt anders sein kann und wir sie verändern können, braucht es mehr als Suderei und Kritik.
Es braucht eine Jugendorganisation, die offen ist, in der es Spaß macht, dabei zu sein, man sein kann, wie man ist und man gemeinsam tatsächlich etwas erreichen kann. Sei es weil man sich gegenseitig im Lernnetz hilft, die Abschiebung einer Freund:in versucht zu verhindern oder die Grundlagen versteht, wie eine andere Welt aussehen kann; ja muss! Es gibt viele Gründe bei Junge Linke dabei zu sein – und diese wollen wir mit unseren Projekten im nächsten Jahr noch verbreitern und stärker machen.
Unsere Ziele für das Jahr 2022
Gruppen vor Ort sind das Herz von Junge Linke – dort sind wir aktiv, diskutieren über aktuelle Geschehnisse, schmieden Pläne und schließen Freundschaften. Sie sind die erste Anlaufstelle für neue Interessierte und der Platz mit dem größten Gestaltungsspielraum, an dem man sich ausprobieren, Neues lernen und das Handwerkszeug für die Veränderung der Welt in die Hand bekommt.
Die Corona-Pandemie hat es unseren Gruppen erschwert zusammenzukommen, zu planen und diskutieren, so sind die Aktivitäten teilweise eingeschlafen. Wir wollen den Frühling und das neue Jahr nutzen, um aus dieser Corona-Winterstarre wieder aufzuwachen und unsere Gruppen in Linz, Wels und Vöcklabruck wieder zu stärken. Außerdem wollen wir mit ein paar Aktionen in Steyr den Grundstein für eine neue Gruppe dort legen.
Projekte:
Berichte über explodierende Kosten für Lebensmittel und Strom, rassistische Polizei-Festnahmen von Geflüchteten, Miet-Haie, die schon wieder Steuern hinterzogen haben oder Gewalt gegen Frauen. Öffentlichkeitsarbeit ist der Ort, wo wir Positionen beziehen können, wie wir zur Welt stehen: Was wir daran kritisieren und warum es anders sein könnte. Dass Rassismus, Sexismus, Ungleichheit und Klassenkampf von oben kein Naturgesetz ist, sondern wir das verändern können und uns dafür organisieren.
Damit mehr Leute mitbekommen, dass eine andere Welt möglich ist und sich mit uns organisieren, machen wir Öffentlichkeitsarbeit. Je mehr Leute wir dabei erreichen, umso besser! Deshalb wollen wir unseren Social Media Auftritt verstärken: indem wir mehr posten und die aktuellen Geschehnisse einordnen. Und wir wollen mehr mit Aktionen und Kampagnen auf die Straße gehen und mit Leuten ins Gespräch kommen.
Projekte:
Wenn wir größer und massenwirksamer werden wollen, müssen wir viele Leute erreichen und organisieren. Dazu müssen wir bekannter werden und Menschen ansprechen, die sich vielleicht im ersten Moment gar nicht für Politik interessieren. Unsere Aufgabe dabei ist, unseren politischen Anspruch in die Freizeit und die Interessen von jungen Menschen zu tragen. Dafür wollen wir einen Raum schaffen, in dem Aktivist:innen ihre Ideen und Interessen einbringen und verschiedene Formate ausprobieren können.
2022 wollen wir Junge Linke zu einem Ankerpunkt für junge Menschen in allen Orten machen, in denen wir aktiv sind. Wir unterstützen Bezirksgruppen dabei, sich durch die Entwicklung von Freizeitangeboten vor Ort zu verankern. Wir wollen Junge Linke Feste, Konzerte, Filmabende, Wanderungen, Poetry Slams, Sportangebote, Pubquiz und Freizeit-Clubs in ganz Österreich etablieren und so ein Umfeld schaffen, in dem junge Menschen sehr niederschwellig mit Junge Linke in Kontakt kommen können.
Als konkrete Projekte auf Landesebene organisieren wir im Sommer ein Fußballturnier “Kicken gegen Rechts” bei dem verschiedene Organisationen, Freundesgruppen und junge Leute zum Spaß gegeneinander kicken können. Die Einnahmen davon werden dann für einen guten Zweck – zum Beispiel an “SOS Balkanroute” gespendet.
Mit einem gemütlichen Sommerfest auf der Donaulände und einem Konzert in der Melicharstraße im Herbst, wollen wir selbst Erfahrungen im Organisieren von großen Veranstaltungen machen und jungen Leuten einen Ort bieten, wo sie niederschwellig und mit viel Spaß bei einem politischen Event dabei sein können. Um die Melicharstraße als Treffpunkt größer zu machen, soll außerdem einmal im Monat ein Barabend stattfinden.
Projekte:
Bildungsarbeit gibt uns das Werkzeug in die Hand die Welt zu verstehen. Mit ihr wollen wir im nächsten Jahr grundlegende Fragen zu linker Politik, Demokratie, Kapitalismus und Geschlechterverhältnissen diskutieren.
Projekte:
Wir wollen direkte Verbesserungen im Leben von Menschen anbieten, um Vertrauen zu verdienen und Solidarität im eigenen Leben direkt erfahrbar machen. Mit dem Lernnetz haben wir ein Projekt gestartet, das genau das leistet. Seit Oktober 2021 gibt es das Lerncafé in Urfahr schon. Seit Beginn waren über 60 verschiedene Leute im Café und 30 Personen haben in Oberösterreich Nachhilfe bekommen. Wir wollen dieses Netz der Solidarität im nächsten Jahr noch weiter ausbauen, mehr Leute ansprechen und die Lernnetz-Cafés auch als Ort etablieren, an denen man Leute treffen und über Politik reden kann.
Lernorte werden vor allem in der Nähe der eigenen Schule oder vom eigenen Zuhause genutzt. Damit mehr junge Leute, die Möglichkeit haben zu einem Lerncafé zu kommen, wollen wir ab Schulstart im Herbst in der Melicharstraße noch ein zweites Lernnetz-Café eröffnen.
Projekte:
Frauen begeistern sich genauso für Politik wie Männer, aber am Weg in die politische Arbeit bekommen sie mehr Steine in den Weg gelegt. Unsere Aufgabe besteht deswegen darin, diese Steine aus dem Weg zu räumen. Am 2. Bundeskongress der Jungen Linken 2019 haben wir eine Strategie für die Frauenförderung beschlossen. Diese wollen wir 2022 noch besser in unseren politischen Alltag und unsere Organisationskultur integrieren. Das heißt früh genug zu Veranstaltungen einladen, einen ansprechenden, netten Außenauftritt haben, eine offene Diskussionskultur und Frauen bewusst zu zeigen, dass sie noch viel mehr zu sagen haben, als sie vielleicht manchmal denken. Mit dem Frauen:Brunch schaffen wir auch ein neues Format für gemütlichen politischen Austausch der sich explizit an Frauen richtet und klar macht: Politik ist Frauensache!
Projekte:
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